Hypersensibilität – Der Schulalltag ist oft zu laut für hypersensible Kinder

Kindern mit Hypersensibilität sind auf verschiedenen Wahrnehmungskanälen hochsensibel (sensibler als andere). Meistens ist es das Gehör. Sie nehmen Sinnesreize viel stärker wahr als andere Menschen und verarbeiten diese tiefer und reagieren stärker. Anders als bei Kindern mit ADHS, hat eine reizarme Umgebung bei Hypersensiblen schneller positive Lerneffekte. Denn die Konzentrationsschwierigkeiten sind leichter aufzufangen. In unserer Leistungsgesellschaft haben sie es trotzdem schwer, da sie einer hohen sozialen Kommunikation bedürfen.

Hypersensible Kinder benötigen eine ruhige Atmosphäre. Ruhe hilft ihnen, sich an Regeln und äuβere Gegebenheiten anzupassen. Ruhe hilft ihnen beim Lernen. Da der Schulalltag in der Regel eher laut als leise ist, haben hypersensible Kinder große Schwierigkeiten, die Flut an ablenkenden Reize von sich aus ausreichend auszublenden, um sich konzentrieren zu können. Das kann aber trainiert werden. Genau dabei helfe ich ihnen. So schaffen es die hypersensiblen Kinder mit der Zeit, sich auch in dem reizstarken (normalen) Umfeld des Schulalltags besser konzentrieren zu können. Das Problem bei Hypersensibilität ist, dass sie von Außenstehenden oft nicht als Lernbesonderheit ernst genommen und deshalb leicht übersehen wird. COLIBRI weiß, was hypersensible Kinder brauchen, um sich – nicht nur beim Sprachen lernen – wieder konzentrieren und erfolgreich lernen können.

Geborgenheit, Vertrauen und viel Feingefühl. Das brauchen Kinder, die hochgradig emotional sind. So wie andere Kinder auch, aber diese müssen sich besonders sicher fühlen, damit sie überhaupt anfangen können sich in die Lernsituation einzulassen. COLIBRI hilft ihnen dabei!

Szenen aus dem Nachhilfe-Unterricht:

„Ich schreibe dir Merkzettel, auf die schaust du, damit du weißt und damit du dich erinnerst, was du als nächsten Schritt machst“.

„Ok Frau Seeliger, aber ich bin müde.“

"Hast du schlecht geschlafen?“

„Nein.“

„Konntest du nicht einschlafen?“

„Ja.“

„Warum?“

„Möchte ich nicht sagen“.

„Ok, aber vielleicht magst du es mir später sagen, dann kannst du dich wieder besser auf die Schule konzentrieren.“

„Frau Seeliger?“,

„Ja?“

„Also, ich habe ein Spiel gespielt, und ich konnte an nichts Anderes denken.“

„Wie wär’s, wenn du etwas Anderes machst morgen vor dem Einschlafen“.

„Mal sehen.“

„Aber jetzt an die Arbeit denken!“

„Du hast ja recht, Frau Seeliger….“

„Ich esse und trinke nichts“.

„Aber du brauchst die Energie zum Lernen, M.“

„Nein.“

„Ok, entweder das Brot oder die Karotte, stilles oder Sprudelwasser?“

„Ok, Karotte und Sprudel“.

Mein Ziel ist es, dass M. merkt, dass es ihm besser geht und sich besser konzentrieren kann, wenn er nicht durstig und hungrig ist.

„Frau Seeliger, es ist nicht laut, aber ich höre jedes kleine Geräusch.“

„Wie wäre es mit Kopfhörern? Probier‘ es einfach mal!“ >> Das Kind taucht in die Arbeit ein und ist ganz bei sich.

„Ich kann das nicht.“

„Schau mal, Leo (ein kleines Kuscheltier) schaut dir zu und glaubt an dich. Du kannst das!“

„Darf ich Leo heute mit nach Hause nehmen? Dann schaut er mir bei den Hausaufgaben zu.“

„Ja, mach‘ das. Das ist eine gute Idee!“